Es gibt kaum schlimmeres für einen jungen Schauspieler, als auf nur eine Rolle festgelegt zu sein. Fragt mal bei Mark Hamill und Macaulay Culkin nach! Harry Potter-Darsteller Daniel Radcliffe drohte ein ähnliches Schicksal – durch „erwachsene“ und manchmal kontroverse Rollen in Film und Theater bemüht er sich aber ehrgeizig, sich vom Zauber-Schüler zu emanzipieren. So auch im Fantasy-Thriller ‘Horns’.
Die Story
Nach dem gewaltsamen Tod seiner langjährigen Freundin Merrin (Juno Temple) steht der jugendliche Ig Perrisch (Harry Potter Daniel Radcliffe) unter Mordverdacht. Tatsächlich deutet vieles darauf hin; die ganze Kleinstadt scheint ihn bereits verurteilt zu haben, selbst seine eigenen Eltern sind nicht von Igs Unschuld überzeugt. Sein Zorn über die Ungerechtigkeiten wächst – bis er eines morgens mit Hörnern auf dem Kopf aufwacht.
Diese scheinen seine Mitmenschen wenig zu stören – dafür offenbaren sie Ig ungefragt ihre Sünden, Geheimnisse und düsteren Gedanken. Ig beginnt, die übersinnliche Gabe für sich zu nutzen und Merrins wahren Mörder zu finden. Dabei erfährt er erschütterndes über seine Familie, Freunde, Bekannte – und Merrin. Aber kann Rache tatsächlich der Weg zur Erlösung sein?
Gegen den Mainstream
Man muss vor ‘Horns’ den Hut ziehen: Die Buchverfilmung (Joe Hill: ‘Teufelszeug’) sträubt sich dagegen, nach dem Einmaleins des Filmemachens zu spielen. Mit deutlichem Indie-Touch, Elementen aus Fantasy, Thriller, Horror, Satire und Coming Of Age sowie religiöser Symbolik erinnert er bisweilen an eine Mischung aus ‘Donnie Darko’, ‘Dogma’ und ‘Twin Peaks’. Das hat Charme! So heftig wie in anderen Werken von Regisseur Alexandre Aja (‘High Tension’, ‘The Hills Hace Eyes’) geht es nicht zu – ohne Schock und Gore geht es aber auch nicht.
Leider kränkelt ‘Horns’ ein gutes Stück an eben dieser Mischung: Bisweilen gelingt es dem Film nicht, seinen Ton sicher zu treffen. Schade, denn das verhindert, sich völlig auf die abgefahrene, manchmal bizarre Filmwelt einzulassen. Ein Glück für ‘Horns’, dass die großartige schauspielerische Leistung der Hauptdarsteller den Zuschauer gebannt hält.
Fazit
Leider schrammt ‘Horns’ knapp am Prädikat „Kultfilm“ vorbei – dazu verfolgt er viele seiner gelungenen Stilmittel nicht konsequent genug. Letztlich sorgt vor allem der starke Cast für die Klasse dieses Films. Religiöse Symbolik und Gewissensfragen geben ‘Horns’ Tiefe und Tragik. Absolut sehenswert für Fans von Fantasy-Thrillern! Leider kommt die DVD des Films von 2013 ohne weitere Extras aus.
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