‘The Reason’ aus dem Jahr 2003 dürfte jeder von uns schon mal (zumindest unbewusst) im Radio gehört haben. Diese Ballade war noch nicht mal die stärkste Nummer des gleichnamigen Albums, katapultierte die Kalifornier aber in absolute Rock-Star-Sphären. Seitdem haben Hoobastank mehr als zehn Millionen Scheiben verkauft, und ihr anfangs noch ziemlich energisch vorgetragener Rock in den Venen von Alternative und Grunge verwässerte im Lauf der Jahre und Alben leider ein wenig.
Das letzte Werk FIGHT OR FLIGHT deutete vor sechs Jahren bereits an, was man nun mit PUSH PULL geboten bekommt. Zwar steht weiter die außergewöhnlich vielseitige wie ausdrucksstarke Stimme von Frontmann Doug Robb im Vordergrund, aber ihn flankieren weitaus mehr elektronische und poppigere Arrangements als zu Zeiten von THE REASON. Hier verlieren Hoobastank für meine Begriffe ihren ehemals größten Trumpf: Die dynamischen Prozesse zwischen den Gitarrenattacken und der schmeichelnden Stimme ihres Sängers.
Dieser steht zwar nach wie vor im Fokus des Geschehens und gehört weiter zu den Besten seines Fachs, aber ihm gehen auf PUSH PULL öfter mal die kompositorischen Sprungfedern ab, welche die Lieder auf ein energetisch höheres Niveau hätten heben können. Schade eigentlich.