
Ausgerechnet im auf Hype, Glam und Coolness gepolten L.A. wird derart traditioneller Heavy Metal geschmiedet. Okay, seit White Wizzard hätte man damit rechnen können. Und in dieselbe Kerbe hauen auch Holy Grail, die pikanterweise von drei ehemaligen White Wizzard-Aktivposten ins Leben gerufen wurden. Folgerichtig bewegen sich die Los Angelinos auf ihrem Vollzeitdebüt in der Schnittmenge europäischer Einflüsse à la Judas Priest und Saxon auf der einen und heimischen Klängen der Sorte Omen/Armored Saint auf der anderen Seite.
Das klingt mal etwas hymnischer ausgeprägt (ʻMy Last Attack’, ʻChase The Wind’), mal etwas Riff-akzentuierter und leicht angethrasht (ʻFight To Kill’, Titel-Track). Ab und zu besinnen sich die Jungs auch auf frühe Black Sabbath (das pulsierende ʻCall Of Valhalla’), Malmsteen (beim Klassik-Instrumental ʻNocturne In D Minor’ und dem Heavy-Swing ʻThe Blackest Night’) oder Candlemass (die flotte Düster-Fanfare ʻRequiem’). Aber sie scheuen auch nicht davor zurück, hier und da eine dezent moderne, vage am modernen Metal ausgerichtete Note mit einzubringen, die sich am besten als „Trivium light und in traditionell“ beschreiben lässt (ʻImmortal Man’, ʻHollow Ground’).
Für auf Phrasierungsgewalt und Ausdrucksstärke gepolte Hörer könnten sich jedoch die Gesänge von Frontmann James Paul Luna als Knackpunkt erweisen: Die klingen nämlich ähnlich eindimensional wie die vom Trivium-Kollegen Matthew Heafy. Allerdings: Die variable Ausrichtung der elf Kompositionen macht diesen kleinen Nachteil wieder wett und lässt CRISIS IN UTOPIA zu einem exzellenten Hörvergnügen für Puristen avancieren.
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