„Die teuerste Bar-Band der Welt“ (so Alice Cooper) zeigt, dass sie nicht nur verstorbene Helden ehren, sondern auch eigene Lieder komponieren kann, die ihren großen Auftritt im Rock’n’Roll-Zirkus verdienen. Nachdem sich Cooper, Johnny Depp und Joe Perry auf dem Debüt von 2015 vornehmlich darauf konzentrierten, Vorbilder zu covern (unter anderem Led Zeppelin, The Doors, T. Rex, Jimi Hendrix), präsentieren sie nun überwiegend eigenes Material – und das fällt trotz aller klassischen Einflüsse eine Spur moderner aus als auf HOLLYWOOD VAMPIRES. Das liegt einerseits an der satten Produktion, andererseits an zeitgemäßen Arrangements und der Wucht, welche die Riffs beinhalten.
🛒 RISE bei AmazonDie Spielfreude, welche das Trio hier entwickelt (und sich wohl von den spaßigen Konzerten nährt), trieft RISE aus jeder Pore. Diese Scheibe ist trotzdem zu jeder Sekunde „alte Schule“, nicht zuletzt dank der unverwechselbaren Stimme von Cooper (bei dem Bowie-Cover ‘Heroes’ übernimmt Depp das Mikro und macht eine erstaunlich gute Figur). Diese Form über 16 Lieder (neben ‘Heroes’ gibt es noch Cover von The Jim Carroll Band und Johnny Thunders, Letzteres von Perry gesungen) zu halten, gelingt RISE nicht in Gänze. Enormen Spaß macht das Ganze trotzdem. Und das ist für die drei Haudegen aus der Showbranche schließlich der Kern dieser Band.