Auf seinem zweiten Album braucht das in Portland, Oregon ansässige Quartett mit dem lässigen Band-Namen nur fünf Nummern, um die Grenzen zwischen Doom, Stoner, Heavy Rock und Grunge auszuloten und das Ganze mit seiner eigenen Note zu versehen. Beginnend mit dem Siebenminüter ‘Red Meat Tricks’, der gleich dringlich mit dem Impetus an Unheimlichkeit, den man von ‘Black Sabbath’ kennt, mit der Kirchentür ins Haus fällt, geht es über das schmerzverzerrt-aufgewühlte ‘Hornet Party’ über in ‘Walk Within’. Letzteres führt mit dem Tastenwerk von Sänger/Keyboarder Ben Jackson sowie ätherischen Backings unvermittelt auf ein von ruhigen Alice In Chains und der alten Alice Cooper Band bevölkertes Rock-Theaterparkett.
🛒 CIRCLE OF DAYS bei AmazonDiese Wendung noch nicht ganz verdaut, knallen einem Hippie Death Cult auch schon die beiden beschließenden Zehnminüterbrocken vor den Latz: Grunge-geschult windet sich das Titelstück harmonisch durch eine atmosphärisch dichte, zähfließende Riff-Kulisse und entlädt sich schließlich in einer langsam ausblutenden melodischen Solo-Lava. Das nicht minder bedrohlich daherschleichende, dann aufkochende und heiß brodelnde ‘Eye In The Sky’ indes beansprucht gar in der Gitarrenarbeit noch einen Schuss sumpfige Southern Rock-Verspieltheit für sich. Menschen, die bei einem Band-Namen hinter dem voranstehenden „Black“ gerne die Worte „Sabbath“ oder aber auch „Label Society“ lesen, dürften sich von CIRCLE OF DAYS also durchaus direkt angesprochen fühlen.
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