Es ist immer spannend, vom Einsatz der Vocals überrascht zu werden – sei es, weil geschrien wird, wo man Klargesang erwartet hätte, oder andersrum, wie im Fall dieser Scheibe. Beim Opener und Titel-Track ist die Überraschung eine gelungene, denn der tonale Gesang lässt aufhorchen und wertet das massive Instrumental mehr auf, als es gutturale Vocals vermocht hätten. Nach einem Phaser-effektierten Intro prescht auch der zweite Song ‘Divinity’ mit brachialen Zerrgitarren vor und lässt den roten Faden des Albums erkennen: Kompositorisch traditioneller Stoner-Doom mit Neunziger-Flair und anachronistisch fetter Produktion.
🛒 INVOCATION bei AmazonDie metallischeren Grunge-Bands aus Seattle sind sicher auch nicht spurlos an High Priest vorbeigezogen – ‘Ceremony’ und ‘Heaven’ etwa offenbaren Alice In Chains-Einflüsse, ‘Down In The Dark’ hingegen ist klanglich im besten Sinne auffällig nah an Soundgarden. Ein starkes Debütalbum, welches den schmalen Grat zwischen Kopie und Huldigung gut meistert.
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