Man kann Chris Boltendahl und Axel Ritt nicht vorwerfen, dass sie mit Hellryder das gleiche machen würden wie mit Grave Digger. Klar, Boltendahls Stimme ist und bleibt unverkennbar und trägt viel zum Charme des Albums bei. Doch Hellryder (komplettiert durch Bassist Steven Wussow und Schlagzeuger Timmi Breideband) geben sich hörbar bodenständiger, raubeiniger und dreckiger als die Ursprungskapelle – ein bisschen, als hätten die Totengräber zu tief in die Whiskey-Flasche geschaut und sich dazu aufgerafft, Motörhead-Songs zu covern.
🛒 THE DEVIL IS A GAMBLER bei AmazonDas klingt (auch wegen der dumpfen Produktion) ausgerechnet zu Beginn des Albums manchmal noch verstolpert (‘Hellryder’), doch nach ein paar Songs hat man sich eingegroovt: ‘Night Rider’ und ‘I Die For You’ rufen danach, mit einem Bier in der Hand und zwei im Kopf live genossen zu werden, und mit ‘Harder Faster Louder’ bewirbt sich die Band für die Wacken-Hymne 2022. Zwischendrin finden sich immer wieder Stücke, die ein bisschen gezwungen (‘Faceless Jesus’, ‘Chainsaw Lilly’) oder hüftsteif statt rollig-rockend (‘Passion Maker’) klingen. Ein netter, heavy rockender Zwischenhappen ist THE DEVIL IS A GAMBLER allemal; mehr will es wohl auch nicht sein.
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