Nach dem Doppelschlag aus RAUNIJAR und LANDAWARIJAR, die beide 2015 fertiggestellt waren, aber mit zwei Jahren Abstand veröffentlicht wurden, merkt man, dass die norwegischen Viking-Black Metal-Veteranen die Zeit genutzt haben, um ihren nächsten Evolutionsschritt einzuleiten. Auf der Strecke geblieben ist dabei die handliche Beschreibung ihres Sounds, „wie Enslaved, wenn die nicht irgendwann ihren Pink Floyd-Trip gehabt hätten“. RIGNIR markiert den vorahnbaren „Prog-out“ der Bergener.
🛒 RIGNIR bei AmazonKreischen und Blastbeats gab’s ja schon lange nur noch sporadisch, hier ist Black Metal der alten Schule außerhalb der ersten zwei Minuten von ‘Kaldr’ eher Fehlanzeige. Aber auch die Pauken und Posaunen, die den letzten Alben (seit ÅSGARDS FALL 2010) Wucht und Spannung verliehen, wurden von Helheim in die Rente verabschiedet. Geblieben sind die eigentümliche Stimmung und das Skelett ihres tatsächlich mit den Jahren immer origineller gewordenen Sounds – ich bin Fan, und RIGNIR ändert daran nichts, aber etwas mehr musikalisches Fleisch wäre auf Dauer wünschenswert.