Heilung FUTHA

Neofolk, Season Of Mist/Soulfood (9 Songs / VÖ: 28.6.)

5.5/ 7
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Heilung sind anders – zumindest benennen nicht viele Bands ihr Album mit dem altnordischen Word für „Fotze“ samt entsprechenden Konnotationen, und verzieren das Cover in den Ecken mit mittelalterlich-irischen Darstellungen von Frauen mit grotesken Vulven (Sheela na Gig). Die „Dänen“ sehen ihr zweites Studioalbum FUTHA als weibliches Gegenstück zum männlich geprägten Debüt OFNIR aus dem Jahr 2015. Musikalisch äußert sich dies in einem verstärkten Einsatz von Frauenstimmen, wobei der klare, helle Mezzosopran von Frontzauberin Maria Franz mitunter von weiteren Gastsängerinnen unterstützt wird.

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Prinzipiell bleibt das singende Trio seinem Kurs treu, vornehmlich Textfragmente von Altgermanisch bis Altnordisch und Althochdeutsch mit massiver Perkussion und elektronisch sowie akustisch erzeugten Klangteppichen zu unterlegen. Das Ergebnis kann keineswegs als Versuch einer Rekonstruktion frühgeschichtlicher Klangbilder missverstanden werden, was den speziellen Reiz von Heilung ausmacht, die ihren eigenwilligen Stil als „Amplified History“ bezeichnen. Beispiele für die Umdeutung alter Stoffe sind die beiden Merseburger Zaubersprüche in ‘Traust’ und der schon lange live aufgeführte „Germanen-Rave“ ‘Hamrer Hippyer’. FUTHA ist unterm Strich eine atmosphärische Perle für alle, die auch mal ohne E-Gitarren auskommen.

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