Rumms alleine macht noch kein gutes Album – das mussten die Heaven Shall Burn-Fans beim letzten Album DEAF TO OUR PRAYERS schmerzlich feststellen: Es wurde zwar geballert, als gäbe es kein Morgen, doch die Hymnen des Klassikers ANTIGONE blieben außen vor. Wird das mit ICONOCLAST anders? Ja, es wird. Zum Glück.
Die Metalcore-Eminenz gibt sich wieder melodisch – wie auf dem Opener des Jahres: ‘Endzeit’ – versucht sich erfolgreich an Experimenten in Feedback (‘Joel’) und covert den extrem untypischen Edge Of Sanity-Klassiker ‘Black Tears’. Dazwischen setzt es die gewohnte Harke aus Schwedentod, sich plötzlich eiskalt erhebenden Harmonien und Mosh-Parts der ganz großen Axt. Außerdem hat sich die Band für die von ANTIGONE bekannten, schmerzlich schönen Intros wieder Richtung Island begeben und damit die Orgie in Lärm formschön kontrastiert.
Einziger immer noch bestehender Schwachpunkt ist das etwas zu oft gleichförmige Tempo. Heaven Shall Burn kennen nur drei Tempi: Up-Tempo mit Doublebass, freundliches Mid-Tempo und Bolt Thrower-Gerolle. Diese setzen sie aber so effektiv ein, dass Eintönigkeit weiträumig umfahren wird und trotzdem das Pfund herrscht. Deshalb bleiben Heaven Shall Burn auch – oder gerade wegen ICONOCLAST – weiterhin unangreifbar in Sachen Metalcore.
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