Eine obskure Black Metal-Band mit einem unaussprechlichen Namen und Okkultismus-Affinität? Ist denn schon wieder Murmeltiertag? Scherz beiseite: Dass das Debütalbum von Haxandraok im Hause Ván Records erscheint, überrascht wenig. Das liegt zum einen an dem oben beschriebenen Drumherum, zum anderen aber selbstverständlich auch an der Musik. Doublebass und Tribal-Rhythmen wechseln sich ab (je nachdem, ob gerade meditiert oder geheadbangt werden soll) und verschmelzen mit höhenlastigem, dissonantem Gitarren-Riffing zu einem tiefschwarzen Ungetüm mit fernöstlichen Wurzeln. Die hallgetränkten Vocals – mal guttural, mal sphärisch tonal eingesetzt – geraten beinahe in den Hintergrund, denn KI SI KIL UD DA KAR RA (fünfmal gegengelesen, für Rechtschreibfehler wird keine Haftung übernommen) besticht vor allem durch gutes Songwriting.
🛒 KI SI KIL UD DA KAR RA bei AmazonSo überrascht ‘Ba’al Zel Bul At The Gates Of Nox’ ab 2:40 etwa mit einem Offbeat, nur um die Becken kurz darauf mit einem Taktartwechsel subtil wieder zurechtzuschieben. Es sind liebevoll eingearbeitete Kleinigkeiten wie diese, die das Album spannender machen als viele seiner Artgenossen. Auch, dass der fünfte, meditative Titel ‘La Sorciere Rouge’ gänzlich ohne Gitarren auskommt und die überstrapazierte Bezeichnung „Ritualmusik“ ganz unironisch verdient, muss man positiv anerkennen. Das Album ist wie in der Szene üblich mit nur fünf Songs (circa 30 Minuten Spielzeit) zwar verhältnismäßig kurz, das tut dem Hörvergnügen jedoch eher gut als einen Abbruch. Klasse statt Masse, und trotz aller Klischees ein starkes Debüt.