Hawthorne Heights sind vollkommen zu Recht seit Jahren ganz vorne an der Emo-Front zu finden. Wer sich mit angeschranzten Gitarren, freundlichem Gesang zu persönlichen Texten und verträumten aber abwechslungsreichen Songs anfreunden kann, kommt an ihnen einfach nicht vorbei.
Hart geht es auf FRAGILE FUTURE kaum noch zu, ein wonniger Sound lädt zum Weltvergessen ein. In einer sich fast nur noch inzestuös gegenseitig befruchtenden Emo-Szene sind und bleiben Hawthorne Heights damit eine willkommene Ausnahme. Sie ergehen sich nicht in Selbstmitleid, kopieren nicht bis zum Umfallen bekannte Songwriting-Standards – und vernachlässigen trotzdem keines der liebgewonnenen Trademarks.
Mehrstimmige Refrains, typische Song-Tempi, zweistimme Gitarrenharmonien und sogar ab und zu das Glockenspiel im Hintergrund – Hawthorne Heights bringen alles mit. Ob sie damit heutzutage in Deutschland noch offene Ohren finden, bleibt abzuwarten.
Fakt ist aber, dass FRAGILE FUTURE einem stagnierenden Genre zeigt, wie alle Szene-Standards zu guten Songs umgebaut werden können, ohne stilfremde Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Tobias Gerber
Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der Dezember-Ausgabe des METAL HAMMER.
ÄHNLICHE KRITIKEN
Adversary SINGULARITY Review
Negative KARMA KILLER Review
Thursday COMMON EXISTENCE Review
ÄHNLICHE ARTIKEL
Metallica: Hetfield bringt Gitarrenbuch raus, Hammett kollaboriert mit Gibson
Metallica-Sänger und -Gitarrist Hetfield zollt in einem neuen Buch seinen Gitarren Tribut, während Hammett mit der Marke Gibson gemeinsame Sache macht.
Max Cavalera: Darum haben seine Gitarren nur vier Saiten
Viersaitige Gitarren gelten als das Markenzeichen von Max Cavalera. Wie der Soulfly-Frontmann nun erklärte, steckt hinter dem dem Trademark eine Geschichte.
Slipknot: Jim Root hatte eine Depression
Die Coronapandemie hat Slipknot-Musiker Jim Root richtiggehend fertig gemacht und tief in eine depressive Phase geworfen.