Für ihre 26. Studioveröffentlichung haben sich die britischen Space Rock-Pioniere um das letzte verbliebene Gründungsmitglied, Sänger, Gitarrist und Song-Schreiber Dave Brock, nicht etwa urplötzlich dem Fantasy-Genre verschrieben, sondern der gleichnamigen Science-Fiction-Kurzgeschichte von Landsmann und Autor E. M. Forster angenommen und darum ein cleveres Konzeptalbum gewoben. Forsters Anfang des 20. Jahrhunderts veröffentlichte, technologiekritisch-dystopische Vision, die virtuelle Welten und digitale Kommunikation prophetisch vorweg-nahm, bildet somit narrativ eine perfekte Vorlage, welche die Band in der musikalischen Umsetzung um einiges überzeugender als zuletzt aufgreift und ausreizt.
Zwischen intergalaktischem Synthie-Rocken (‘The Machine’, ‘Lost In Space’), psychedelisch-melodischen Momenten (‘Synchronized Blue’, ‘Hexagone’, ‘A Solitary Man’), gesprochenen Passagen und sphärischen Klangteppichen balanciert THE MACHINE STOPS kompositorische Eingängigkeit und abgehobenere Sound-Trippigkeit äußerst effektvoll aus. Dass jener Vergangenheitsblick auf die Zukunft thematisch wie tonal keineswegs antiquiert, sondern gleichsam Hawkwind-klassisch wie auch mit einem psychedelisch kontemporären Klang daherkommt, zeigt auch, dass Brock und seine Band das Gespür für das Gegenwärtige nicht verloren haben.
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