Haudegen BLUT, SCHWEISS UND TRÄNEN

Rock, Tonpool/Zebralution (30 Songs / VÖ: 21:07:)

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Hatte das herzliche Hauptstadtduo Hagen Stoll und Sven Gillert mit ALTBERLINER MELODIEN zuletzt ganz spezielle musikhistorische Milieustudien betrieben, holen Haudegen mit BLUT, SCHWEISS UND TRÄNEN zum ultimativen Dreifachschlag aus. Jedes Wort des Albumtitels steht für eine eigene, stilistisch anders gelagerte Scheibe, die sich zu einem Triple-Album summieren:

BLUT präsentiert Haudegen von ihrer hart rockenden Seite und gibt sich zwischen schneidenden Riffs und Neunziger-Crossover-Referenzen textlich adäquat wütend und aufgewühlt – auch mit klar distanzierenden Ansagen gegenüber dem braunen Sumpf als (von Haudegen eben nicht) geduldetem Teil der Deutsch-Rock-Szene (‘Patriot’). SCHWEISS bleibt dem Gitarren-Rock treu, allerdings im gemäßigteren und eingängigeren Klanggewand. Wer sich bislang nicht vorstellen konnte, wie Reinhard Mey, luftige Red Hot Chili Peppers-Gitarrenmotive und bratende Powerchords zusammenpassen, höre stellvertretend ‘Atlantis in den Wolken’.

TRÄNEN stellt erwartungsgemäß den fragilen, nachdenklichen Teil des Triptychons dar, der zurückhaltend, mit vornehmlich akustischem Instrument wie Piano und Streichern arrangiert, ruhige Rührstücke wie ‘Nach mir deine Träume’ enthält. Dass ein 30-Song-Zyklus ziemlich erschlagend ist und sich gewiss nicht immer für einen kompletten Hördurchlauf empfiehlt, liegt genauso auf der Hand wie der Vorteil von BLUT, SCHWEISS UND TRÄNEN in seiner klaren Segmentierung, die für jeden Gemütszustand gleich eine eigene, gelungene Platte parat hält.

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