Harpyie bitten zur Bar und mixen einen neuen explosiven Genrecocktail, der auf den feinen Namen VOODOO hört. Eine gehörige Basis Folk, eine Prise Pop, ein Spritzer Nu Metal: Alles gut gestampft und durchgeschüttelt sowie mit prickelnd-exotischen Überraschungen garniert. Ein rebellischer und nicht immer leicht bekömmlicher Trank: Kirchenkritik (‘Ikonoklast’) und Dystopien (‘Nimmerland’) waren nie zuvor so melodisch und tanzbar. ‘Omen’ driftet samt Gast Kalle Koschinsky in denkwürdige Techno-Rap-Gefilde ab, und das vermeintlich ruhige ‘Fischer, Fischer’ überrascht mit kindlich-süßer Unterstützung am Mikro, während ‘Schildmaid’ die nötige Durchschlagskraft mitbringt. Etwas, das nicht jeder Song für sich in Anspruch nehmen kann.
🛒 VOODOO bei Amazon‘Herz aus Eisen’ und ‘Exit Game’ hinterlassen leider einen faden Beigeschmack, doch mit VOODOO bleiben Harpyie ihrem „alle zwei Jahre eine neue Platte“-Modus treu und schmettern in dieser knappen Dreiviertelstunde konsequent um sich – gesanglich wie instrumental. Langeweile kommt nicht auf, lediglich Verwirrtheit, wenn manch eine Botschaft in der Phrasenwüste verdurstet. Ob an diesem Cocktail nur kurz genippt wird oder man diesen erbarmungslos ext, ist jedem selbst überlassen. Fans und Experimentierfreudige sind jedenfalls herzlichst eingeladen.
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