Doom Metal von den Färöer Inseln – wenn das nicht vielversprechend klingt! Die nordische Gruppe Hamferð hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2008 der langsamen und düsteren Musik verschrieben und veröffentlicht jetzt ihr erstes Album. Die Band konnte letztes Jahr den Wacken Metal Battle für sich entscheiden und hat davon abgesehen eine EP und diverse interessante Auftritte in ihrer Heimat sowie eine kleine Tournee durch Europa vorzuweisen.
Wagen wir einen Blick auf EVST, das von einigen Stimmen bereits jetzt als Anwärter auf den Titel „Debüt des Jahres“ gehandelt wird: Musikalisch verschreiben sich Hamferð mal einer langsameren Doom-Variante (‘At Jarða Tey Elskaðu’), mal einer verspielten, mit flotten Riffs durchsetzten Spielart (‘Evst’). Das passt nur zu gut zur Mischung aus tiefen Growls im Ahab-Stil und dem überraschend hohen Klargesang von Sänger Jón Aldará, der speziell beim ersten Song an Vintersorg und Borknagar erinnert.
Das gelungene Gesangs-Zusammenspiel bestimmt EVST und den Stil des Sextetts über weite Strecken. Dies berührt den Hörer in seinen tiefsten Tiefen, bis wuchtig donnernde Elemente den Rest besorgen. Besonders intensiv wirkt das Hörerlebnis auch durch die herbe färöische Sprache, derer sich Hamferð selbstbewusst bedienen und die der Musik eine obskure, geheimnisvolle Note verleiht. Eine wundervolle Dreiviertelstunde Musik, die nicht nur einen Eindruck der Färöer Inseln aufs Festland transportiert, sondern auch in ihrer rauen, aber doch so verträumten Art sogar einen Einblick in die nordische Kultur zulässt.
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