
Aus der hochexperimentellen Phase des norwegischen Black Metal gegen Mitte der Neunziger sticht ein Album besonders hervor, weil es, obwohl selbst kein Metal, bis heute eine gewaltige Wirkkraft besitzt: Ohne KVELDSANGER wären zum Beispiel Empyrium in ihrer heutigen Form unvorstellbar. 1996, ein Jahr vor dem klirrenden Crescendo von MATTENS MADRIGAL, versuchten sich Olver an akustischen, Folk-artigen Liedern. Mit dabei: Haavard Jørgensen, der jetzt nach etlichen Jahren als Haavard einen sehr ähnlichen Stil pflegt, inklusive einem ‘Kveldsang II’, aber auch deutlichen Abschweifungen in nicht so nordische Assoziationswelten (‘Emmanuelle’ klingt etwa so, wie es der Name suggeriert).
🛒 HAAVARD bei AmazonGetrieben sind die Songs wie schon auf dem damaligen Original von versiertem Akustikgitarrenspiel, wenngleich Haavard die Arrangements gerne mal etwas opulenter ausgestaltet, was für gepflegtes Tenhi-Flair sorgt. Gesang gibt es (auch das geht auf KVELDSANGER zurück) nur einmal unter 13 Songs. Diese sind, und damit zur Kernkritik an diesem Album, allesamt deutlich länger als einstmals. HAAVARD ist hübsch, aber zu sehr „Mehr vom Gleichen“, daher etwas langweilig – und vor allem zieht es sich gewaltig.
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