Um Greg Puciato herum fällt erstaunlich oft das Wort „super“. Der Frontmann von The Dillinger Escape Plan war 16 Jahre lang der geniale, vokale Superchaot, seit dem Ende der Band tummelt er sich bei diversen Supergroups (den elektronischen Black Queen oder Killer Be Killed mit unter anderem Max Cavalera), und mit Federal Prisoner hat er ein Kunstkollektiv der Superklasse gegründet. Er gilt (völlig zu Recht) als einer der besten Sänger seiner Generation, der die markanten Skills von Mike Patton und Layne Stayley in sich vereint. Und sein zweites Soloalbum MIRRORCELL: auch alles super? Für Genrehopper schon mal mehr als für Schubladenpuristen (egal, welcher Couleur); Letztere werden oft weiterskippen.
Schließlich packt Greg fast alle seine aktuellen musikalischen Interessen in die neun neuen Songs: pathetischen Gniedel-Grunge (‘Rainbow Underground’), kreischenden Noise (‘All Waves To Nothing’), elegischen Wave-Pop à la Depeche Mode (‘Never Wanted That’, ‘We’), dynamische, zweistimmige Mosher (‘No More Lives To Go’ und ‘Reality Spiral’), und ein bisschen von allem in ‘Lowered’, einem Chart-tauglichen Duett mit Reba Meyers, das an die U2 und Simple Minds der Achtziger erinnert. Alles in allem verströmt MIRRORCELL seine Versiertheit und Intensität querbeet, was zwar oft gefällig, aber nie berechnend wirkt. Und das ist tatsächlich super.
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