Wenn der Mai alles neu macht, dann scheißen Grave ganz kräftig auf den vermeintlichen Wonnemonat. Okay, wir reden hier über den August als Veröffentlichungsmonat, aber auf den scheißen Grave garantiert auch. Alte Schule, solange es nicht verboten ist, die Äxte gen Erdmittelpunkt zu stimmen. Und davon machen Chefdenker Ola Lindgren und seine Mannschaft regen Gebrauch. Klar, auf ENDLESS PROCESSION OF SOULS gibt es nichts, was es nicht auch schon vorher gegeben hätte, aber räudiger, aggressiver Schwedentod in dieser Form ist eben ein Qualitätsprodukt als solches. Egal, ob langsam rollend, walzend oder extrem flott dargeboten, Grave verstehen einfach ihr Handwerk und schütteln auch noch fast 25 Jahre nach der Gründung schicke Säge-Riffs aus dem Ärmel. Genauso leuchtet ein, dass wir kein Klang-Œuvre 7.1 vorfinden. Nennen wir das Kind beim Namen: Es rumpelt. Aber mit Charme und Liebe. Davon abgesehen haben Grave mit ‘Winds Of Chains’ zudem das Songtitelwortspiel des Jahres handfest ins Haben gebucht. Wir sehen: Veränderung muss nicht unbedingt sein, wenn der Stillstand gekonnt inszeniert wird. Und natürlich immer noch gute Songs im Halfter stecken.
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