Zugegeben: Es ist befremdlich, bei einer Grave Digger-Platte zuerst die Stimme von In Extremo-Sänger Michael Rhein zu hören und nicht die von Chris Boltendahl. Davon abgesehen macht CLASH OF THE GODS aber durchaus Spaß. Die erste Hälfte des Albums beschäftigt sich mit griechischen Gottheiten und ihren Geschichten, wobei der Song ‘God Of Terror’ (über den Unterweltherrscher Hades) mit headbang-würdigem Stampfen und furioser Gitarrenarbeit für einen ordentlichen Auftakt sorgt. Mit ‘Hell Dog’ folgt ein erdiges Heavy Metal-Gewitter, während ‘Medusa’ mit etwas anderem, aber nicht minder packendem Sound eine Prise Abwechslung verbreitet. Die coolsten Nummern sind der Titeltrack sowie das mächtige ‘Death Angel And The Grave Digger’, das – sollten sich Herrn Sadonis Hoffnungen nicht bewahrheiten – durchaus zum Live-Schlachtruf taugen könnte. Mit dem mal balladesken, mal wüsten ‘Walls Of Sorrow’ beginnt der zweite Teil des Albums, welcher sich der Geschichte von Odysseus widmet. Jener muss nach dem jahrelangen Krieg um Troja erst diverse Irrfahrten überstehen und Monster besiegen, bis ihm endlich die Rückkehr nach Hause bestimmt ist. Gerade hier gelingt es den Grave Digger-Herren, Geist und Gefühl des Epos’ einzufangen und mit Ohrwurmhymnen wie ‘Warriors Revenge’ und ‘Home At Last’ musikalisch wiederzugeben. Bei einem derart gelungenen Finale kann man über die ein oder andere textliche Banalität schon mal hinwegsehen – zumal die Heavy Metal-Welt schon weitaus Schlimmeres gehört hat.
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