Handfest. Das ist das erste Wort, das mir zu dem neuen Grave Digger-Album BONE COLLECTOR einfällt. Keyboards? Zum ersten Mal in der langen Karriere ohne! Verkopftes Konzept? Diesmal nicht.
Es ist schon erstaunlich, mit welcher Verve Chris Boltendahl und seine Kollegen im 45. Jahr die Fahne des Heavy Metal schwenken. Die Grund-Riffs repräsentieren eine Rasanz, die an aktuelle Judas Priest-Scheiben erinnern. Dazu gelingt es den Gladbeckern (nicht zuletzt aufgrund der transparent-modernen Produktion), zu keiner Sekunde altbacken zu wirken. Frische liefert BONE COLLECTOR also, leider aber nicht immer rundum gelungene Übergänge.
Es hakt, es zwickt, es knirscht zwischen den einzelnen Song-Elementen. Das ist umso bedauerlicher, als dass die Ideen eigentlich zu Höherem berufen sind, die Höhepunkte aber nicht immer zünden. Die Riffs schieben, ohne zu explodieren. Da wäre noch mehr drin gewesen. Es ist trotzdem schön zu hören, wie hungrig, direkt und kraftvoll Grave Digger nach all den Jahren noch klingen.
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