Für die Komposition ihres sechsten Albums ließen sich Gorod gerade mal sechs Wochen Zeit. Sänger Julien „Nutz“ Deyres wollte spontaner sein, die Strukturen klarer und effizienter anlegen und sich schon beim Schreiben mögliche Live-Reaktionen vorstellen. Diese Spontaneität hört man AETHRA an: Gorod konzipieren ihren von Death, The Faceless, Necrophagist, Cynic und Obscura geprägten Death Metal vertrackt, kommen in den rund vierminütigen Songs aber ohne Umschweife auf den Punkt. Die Marschrichtung geben weiterhin Chef-Komponist Mathieu Pascals Gniedeleien vor.
🛒 AETHRA jetzt bei Amazon kaufenObwohl Gitarrist Nicolas Alberny und Schlagzeuger Karol Diers ebenfalls auf höchstem technischem Niveau agieren, lassen sie sich nicht auf instrumentale Schwanzvergleiche ein. Stattdessen folgen sie Pascals virtuosen Leitlinien und untermauern diese mit stabilen Fundamenten aus brutalen Riffs und Rhythmen. Ergänzt von Deyres’ grollendem Gesang entsteht dabei eine vielschichtige Arschversohlung:
Hier mit apokalyptischer Urgewalt und ein paar Maiden-Leads (‘Wolfsmond’), da episch und mit schwarzem (Behemoth-)Anstrich (‘Bekhten’s Curse’), und dort zwischen purem Hass und beinahe sakralen Passagen (‘The Sentry’), triolisch-treibend (‘And The Moon Turned Black’) sowie immer wieder mit hohem Thrash- und Mosh-Faktor (‘Hina’). Ja, manchmal auch leicht nervig, wenn Pascal dann doch der Versuchung erliegt, seine Fingerfertigkeiten über Gebühr zu demonstrieren (‘Chandra And The Maiden’). Im Großen und Ganzen ist AETHRA jedoch eine ebenso runde Sache wie der auf dem Album thematisierte Mond.