Verdammt noch mal, welches Jahr haben wir gerade?! Nach dem überragenden Blink-182-Comeback CALIFORNIA veröffentlichen nun auch Good Charlotte nach sechs (!) Jahren der Stille ein neues Album. YOUTH AUTHORITY stellt dabei eine Abkehr von den zwischenzeitlichen Electro-Pop-Ausflügen dar.
Stattdessen spielt man Pop Punk, als wäre es 2003. Zwar orientiert sich die Band dabei schwer an aktuellen All Time Low, liefert aber für Good Charlotte-Verhältnisse die konsequenteste Pop Punk-Platte seit Langem ab. Dabei ist sich die Band ihrer Vergangenheit und der dramatischen Stilschwenks durchaus bewusst: Im starken Opener ‘Life Changes’ wird nämlich genau dieses Gefühl der Veränderung beschrieben, bevor es bei ‘40 Oz. Dream’ im Bowling For Soup’schen ‘1985’-Stil etwas präziser wird: „Woke up this morning with the strangest feeling / I had a nightmare but I wasn’t dreaming / I ran outside to see: it’s not 2003 / turned on the radio, it’s so confusing.“ Das ist zwar verdammt cheesy, kommt aber herrlich unverkrampft aus den Boxen. Überhaupt ist es schön zu sehen, dass man auch mit Ende Dreißig nicht in verkopfte Angels And Airwaves-Gefilde abrutschen muss, sondern einfach weiter angenehm poppige Songs schreiben kann, ohne peinlich zu wirken.
Highlights: ‘The Outfield’ mit dem nostalgischen Rückblick auf die verflossene Jugend und lyrischer Anspielung auf den eigenen Dreifach-Platin-Erfolg von 2003 („We were the young and hopeless, we were the broken youth“) und die schmalzige Ballade ‘Reason To Stay’. Zwar bleibt YOUTH AUTHORITY teils sehr belanglos-radiotauglich (‘Cars Full Of People’) und hängt etwas im Midtempo fest, kann aber insgesamt dennoch überzeugen. Wenn Sum 41 jetzt auch noch ein gutes Album veröffentlichen
(Release: 7. Oktober), glaube ich wirklich an eine Verschwörung von 2005. Bis dahin!
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