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Gluecifer FAREWELL TO THE KINGS OF ROCK Review

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Gretchenfrage bei jeder Live-DVD: was erwartet man? Vor allem, wenn es sich um eine Abschieds-Live-DVD handelt… Soll es a) die schweißtreibende Live-Situation sein, dirty and raw? Oder soll b) der multimediale Uppercut geliefert werden, mit Biographie, Bildergalerie, Interviews und 50 Kamera-Perspektiven?

Entscheidest du dich für a), ist FAREWELL TO THE KINGS OF ROCK genau deins. Wer Gluecifer auf einer ihrer unzähligen Touren gesehen hat, weiß, dass sie noch jeden Headliner an die Wand gespielt haben, jeden Arsch gerockt haben und den Worten „gute Laune“ eine neue Bedeutung gaben. Egal, ob mit gediegenen Songs wie ‘Automatic Thrill’ oder alten Action Rock Krachern der Marke ‘Rockthrone’. Passend dazu ist das Abschiedskonzert im heimischen Olso im Oktober 2005 in Gänze mitgefilmt worden, wird mit Konzentration aufs Wesentliche wiedergegeben und zeigt die nicht mehr ganz schlanke Band beim zur Zeremonie geratenen Abschied. Gerade Sänger Biff Malibu hat sich zwar auch schon mal mehr bewegt, doch das euphorische Publikum macht das wett.

Solltest du eingangs aber für b) gestimmt haben, ist diese DVD nichts. 22 Songs sind zwar amtlich, und die norwegischen Ansagen werden schön mit Untertiteln verstehbar, komplett wegpustend ist die Wiedergabe der Show rein optische aber auch wieder nicht. Außerdem sind das einzige Bonusmaterial zehn Video-Clips, die in Zeiten von Youtube auch niemanden mehr wirklich locken.

Wer aufgrund dieser Reduzierung nun aber enttäuscht ist, ist bei Gluecifer wahrscheinlich eh falsch. Große Inszenierungen waren nie ihr Ding – sie mochten es klassisch. Verstärker aufdrehen, Rock-Hymnen rein und ab dafür. Dazu das hervorragende Front-Entertainment von Quasselstrippe Biff Malibu – fertig war der selige Action-Rock-Schnellkochtopf.

Und doch, gerade zum Abschied hätten ein paar Extras nicht geschadet. So ist FAREWELL TO THE KINGS OF ROCK eine letzte Kneipentour mit den Jungs, aber nicht die exorbitante Party, an die man sich immer erinnern wird. Gluecifer bleiben als Band und als Phänomen erinnert – nicht wegen ihrer letzten DVD.

Tobias Gerber


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