Alter, MANIFESTING THE RAGING BEAST ist ja auch schon wieder elf Jahre her! In der Zwischenzeit waren Glorior Belli zwar alles andere als untätig, doch übertreffen konnten sie ihr zweites Album bislang nicht. THE APOSTATES wird dies auch nicht gelingen, macht aber dennoch einiges richtig. In ihrem Korsett weiterhin dem relativ puristischen, sägenden, teuflischen Black Metal verschrieben, entfernen sich Glorior Belli mit ihrem siebten Album dennoch am bislang weitesten von ihren orthodoxen Wurzeln. Das glückt den Parisern aber nicht durchgängig. Prinzipiell ist die Öffnung des Sounds hin zu rockigen respektive sphärischen (hat jemand „Post“ gesagt?) Sequenzen nach 15 Karrierejahren natürlich zu begrüßen.
Die relativ willkürliche Einarbeitung des ein oder anderen schnoddrigen Riffs oder Motörhead-Grooves wirkt allerdings eher gewollt denn durchdacht und lässt den stringenten Faden vermissen, den Glorior Belli bislang recht gut gewoben hatten. Richtig gut wird es aber bei ‘Split Tongues Won’t Atone’: Hier gelingt den Franzosen die überzeugende Vision einer Welt, in der Lemmy eine schroffe Black Metal-Band gegründet hat. Beim abschließenden ‘Rebel Reveries’ zeigen Glorior Belli mit Klargesang und Hard Rock-Gusto relativ eindeutig, dass sie sich stilistisch längst woanders sehen. Ob das den überwiegend schwarzmetallischen Teil des Albums (und somit die potenzielle Hörerschar) zur Altlast erklärt, wird wohl das nächste Album zeigen.