Die zuletzt öffentlich gewaschene Schmutzwäsche mit den Schergen, den ganzen okkult-klerikalen Kokolores sowie die Diskussion, welcher Papa denn nun der Beste sei, ausgeblendet, plagt PREQUELLE ein ganz anderes Problem: Auf MELIORA hätte nicht medioker folgen dürfen. Der Kardinalsfehler der neuen Platte liegt schlichtweg darin begründet, dass das vierte Ghost-Album den gewünschten nächsten Entwicklungsschritt zum ultimativen Hit-Rundumschlag eben nicht vollziehen kann.
Ja, ‘Rats’ mit seinem Ozzy/Rhoads-Ära-Gedächtnis-Riff, dem pompösen Glam-Gestus und unbestreitbaren Ohrwurmcharakter ist, zugegeben, richtig scharf. Leider bleibt es jedoch fast dabei. Mit dem offensichtlich von der gemeinsamen Tour mit Carpenter Brut inspirierten Achtziger-Score-Stück ‘Miasma’ sowie dem zwiespältigen zweiten Instrumental ‘Helvetesfonster’ bleiben abzüglich des Intros de facto sieben Songs und dazu – gemessen an den von Ghost selbst gesetzten hohen Standards – zu viel melodisches Mittelmaß übrig.
Sein durchaus vorhandenes kompositorisches Talent soll Forge keinesfalls abgesprochen werden, jedoch muss man sich die bloße Erwähnung von Desmond Child sowie des hochgeschätzten Graf Zahl im Kontext des etwas blassen PREQUELLE als blasphemisch verbieten.