Tauft eine Band ein Album auf ihren Namen, möchte sie oft ein Zeichen setzen, sich neu erfinden oder die Essenz ihres Charakters zur Schau stellen. Genocide Pact fallen am ehesten in letztgenannte Kategorie: Die Death-Metaller aus Washington, D.C., ziehen ihren Stiefel auf GENOCIDE PACT weiter durch – und treten damit nicht weniger und nicht mehr Arsch als auf FORGED THROUGH DOMINATION (2015) und ORDER OF TORMENT (2018). Sinister und mit Fokus auf mittlere Geschwindigkeiten erzählen Genocide Pact düstere Geschichten von dahinsiechenden Gesellschaften und Gemütsverfassungen – oft mit schleppenden, hin und wieder mit Blastbeat-Ausbrüchen. ‘Perverse Dominion‘ beschwört beispielweise den Geist von Black Sabbath herauf, ‘Deprive/Degrade’ rast nach vorne, und ‘Industrial Obedience’ mutiert über sechseinhalb Minuten vom Faultier zum angriffslustigen Tiger.
🛒 GENOCIDE PACT bei AmazonDazwischen platziert die Band (zu) viele Old School-Standards, und trotz nur 32-minütiger Spielzeit einige Gähnattacken (Paradebeispiel: das repetitiv riffende ‘Purged Flesh’), aber auch kleine Hits: ‘Barbaric Regression’ schafft einen schönen Spagat zwischen Doom und Rumpeln, und ‘Fossilized Future’ sticht mit seiner Anordnung von Gas, Grooves und sägenden Soli als Headbang-Garant (weit) heraus. Als Demonstration der Genocide Pact-Essenz erfüllt das Album also seinen Zweck – wenngleich sich diese Essenz nach achtjähriger Existenz weiterhin wenig individuell präsentiert und nichts bietet, das man nicht zuvor schon zigfach von Incantation, Bolt Thrower, Immolation, Autopsy, Entombed und deren Nachahmern gehört hat.
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