Es gibt sie noch, die von pathetischer Schwere getragenen Doom-Perlen, die sich mit ihren langatmigen Riffs und Sakralgesängen in die Gehörgänge von Epik-Fanatikern fräsen. Und Funeral gehören ohne Zweifel zu ebenjener Sparte. Daran ändert auch ihr inzwischen sechstes Album PRAESENTIALIS IN AETERNUM nichts. Die Band-typischen Trademarks quälend langsam voranschreitenden Gitarrengrummelns (‘Materie’), ein orchestraler Balance-Akt zwischen Richard Wagner und Hans Zimmer (‘Ånd’) und stampfende Tieftonzupfer im Schneckentempo (‘Samarithan’) mit fluffig-rockigen Solo-Parts präsentieren genau das, was sich Anhänger des zeitlupenartigen Metal versprechen.
🛒 PRAESENTIALIS IN AETERNUM bei AmazonOhne große Schlenker, dafür aber mit penibel austarierter Sound-Gewalt – gespickt mit mythischen Sakraltupfern (‘Oppvåkning’, ‘Her til evig tid (Ånd Epilog)’) – geben den überlangen Kompositionen selbst für Puristen zuweilen überraschende Wendungen. Funeral schleichen auf PRAESENTIALIS IN AETERNUM mal wieder in ausgefeilter Langsamkeit daher. In gewohnter Qualität zeigt sich das Gespann auf der Höhe seines Schaffens. Wem quälend langsame Doom-Orgien taugen, der möge unter Umständen die Punktzahl eine Nuance nach oben korrigieren. Gelegenheits-Doomern dürfte das Husarenstück aber doch vielleicht etwas zu schwer im Ohr liegen.
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