Knapp 17 (!) Jahre nach ihrem zweiten Album A NIGHTMARE STORY wollen es Freternia noch mal wissen und schieben THE GATHERING hinterher. Die Welt hat sich ein paar Mal gedreht; den Schweden hat die vergangene Zeit aber nicht geschadet. Im Gegenteil: Sie profitieren von moderneren Produktionsmethoden (die Keyboards klingen nicht mehr so dolle nach Plastik wie früher), und Sänger Pasi Humppis Organ ist gut gereift. Es klingt etwas dunkler, erreicht aber noch die punktuell geforderten Ralf Scheepers-Höhen.
🛒 THE GATHERING bei AmazonUnd Melodic Metal altert ja sowieso nicht, oder? Stimmt zwar, aber er muss auch zeitlos zupacken können. Das schaffen die zwölf Songs (plus Intro) auf THE GATHERING leider nur bedingt. Am wohlsten fühlen sich Freternia hörbar, wenn sie düster rasen und Kante zeigen können wie bei ‘In Solitude’ und ‘Dark Vision’; zu oft verlaufen sie sich aber in progressiven Anwandlungen, denen es an Widerhaken mangelt (‘Last Crusade’) und für die es Humppi dann doch an Ausdrucksstärke fehlt. So bleibt von THE GATHERING am Ende lediglich der Eindruck solider Genre-Kost hängen.