Große Namen sind für Bands entweder Fluch oder Segen. Im Fall von Fozzy ist nicht unbedingt der markant-seltsame Bandname gemeint, sondernder der des Shouters Chris „Jericho“ Irvin. Hauptberuflich hüpft der Mann nämlich knapp bekleidet und schwitzend durch einen Ring und erfreut Pubertierende und deren Väter mit Stunts und Fake-Prügeleien – er ist hauptberuflich US-Wrestler.
Für eine gewisse Grundaufmerksamkeit ist also gesorgt. Fraglich ist, ob das vierte Album der anfänglich eher belächelten Gruppe auch ohne einen solch prominenten Sänger eine Daseinsberechtigung hat. Knappe Antwort: Ja.
CHASING THE GRAIL ist eine Mischung aus Tradition und Moderne – und strotzt im Vergleich mit den vorherigen Alben geradezu vor Eigenständigkeit. Dominierend sind radiotauglichen Songs, in denen Nickelback mit ein wenig Ozzy Osbourne gemischt werden. Bei den Stücken härterer Gangart lugen Pantera, Annihilator und Megadeth vorbei.
Es bleibt zwar noch viel Luft nach oben – aber immerhin die Tendenz stimmt. CHASING THE GRAIL ist allerdings komplett für den amerikanischen Markt gemacht, stellenweise daher ziemlich poppig und für Verfechter unkommerzieller harter Musik ungeeignet.
Saskia Annen
ÄHNLICHE KRITIKEN
Fozzy :: Do You Wanna Start A War
Reign Supreme TESTING THE LIMITS OF INFINITE Review
D’espairsray IMMORTAL Review
ÄHNLICHE ARTIKEL
Steel Panther spielen Van Halen-Song mit Chris Jericho
Steel Panther sorgen nicht nur mit ihrem grenzwertigen Humor, sondern auch ihren spektakulären Live-Auftritten für Aufsehen, wie sie jüngst zeigten.
Fozzy: Chris Jericho liegt im Krankenhaus
Fozzy mussten ihren Auftritt am 10. Dezember 2021 kurzfristig absagen, nachdem Sänger Chris Jericho ins Krankenhaus eingewiesen wurde.
Darum flucht Rob Halford nicht in Judas Priest-Liedern
Rob Halford hat in einem aktuellen Interview erläutert, warum er in den Texten von Judas Priest keine Schimpfwörter gebraucht.