Foo Fighters sind erwachsen geworden, lieben es aber weiterhin, zu experimentieren. Wo früher der Spaß zwischen den Backen und schlitzohrige Hooklines im Mittelpunkt standen, gibt es seit einigen Jahren nachdenklichere Töne zu hören. Auf CONCRETE AND GOLD spielen zudem die Siebziger Jahre eine große Rolle (‘Make It Right’, ‘The Sky Is A Neighborhood’), das Material besitzt progressive Züge (‘La Dee Da’ könnte von neueren Muse stammen), erhöht aber mitunter auch den Krachfaktor im Stil von Queens Of The Stone Age (‘Run’).
Klanglich ist es dadurch gar nicht so einfach, einen roten Faden auf CONCRETE AND GOLD zu finden. Jedes der elf Lieder nimmt für sich in Anspruch, ein Hauptcharakter der Geschichte zu sein. Dieser Ansatz macht es dem Hörer nicht leicht, gestaltet sich auf Albumlänge jedoch sehr unterhaltsam. Langeweile kommt auf CONCRETE AND GOLD wirklich nie auf. Dass das neunte Studioalbum inhaltlich nicht auseinanderfällt, liegt dem Charisma von Dave Grohl zugrunde, der die unterschiedlichen Stimmungen am Mikro jederzeit glaubwürdig transportiert.
Wer geglaubt hat, Foo Fighters hätten ihr musikalisches Überraschungsmoment verloren, sieht sich angesichts CONCRETE AND GOLD eines Besseren belehrt. Hier ist zwar nicht alles Gold, was glänzt, aber vieles künstlerisch wertvoll.