Wer mit Rolf Zuckowski aufgewachsen ist, weiß Bescheid: „Die Jahresuhr steht niemals still.“ Fjoergyn besinnen sich auf ihre Kindheit und widmen ihr drittes Album JAHRESZEITEN dem Kreislauf der Natur. Leider gelingt es dem Quartett nicht, heidnische Romantik und Naturmystik lyrisch einzufangen.
Sandkasten-Reime im Stil von „Erst eins und zwei, dann drei und vier / Regentropfen fallen hier“ (aus ‘Der Himmel fällt’) sind leider keine Seltenheit. Bei Zuckowski hatte das noch mehr Substanz. Schade, da die musikalische Umsetzung doch ihre Reize hat: Der Wechsel zwischen Black Metal-Auswüchsen und akustischen Zwischenspielen ist spannend und sauber umgesetzt.
Dank symphonischer Arrangements und progressiven Elementen schaffen sich Fjoergyn sogar eine eigene kleine Nische im Pagan-Universum. Aber auch hier ist noch eine Menge Luft nach oben: Die Orchestereinsätze sind stellenweise noch kitschiger als die Texte, der schiefe Klargesang sorgt in manchem Moment für Gänsehaut wie ein plötzlicher Wintereinbruch. Bei Songs wie zum Beispiel ‘Wie Jahr um Jahr’ wäre weniger auf jeden Fall mehr gewesen.
Sebastian Kessler
Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der Dezember-Ausgabe des METAL HAMMER.
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