Fit For An Autopsy zählen zu den wenigen Bands, die sich aus dem engen Deathcore-Korsett freigestrampelt haben. Wo einige ihren Stiefel seit Jahren unverändert durchziehen und andere sich – hüstel, Suicide Silence, hüstel – in fremden Regionen verzetteln, ist die Formation um Gitarrist, Komponist und Produzent Will Putney ihren Wurzeln stets treu geblieben, ohne sich darauf auszuruhen. Die Devise der vergangenen Jahre, die Deathcore-Brutalität mit modernen, melodisch-futuristischen Elementen zu erweitern, führen Fit For An Autopsy auf Langeisen fünf konsequent fort. Beatdowns und schneidende Riffs (‘Mourn’) stellen sicher, dass die Band ihre Vergangenheit nicht vergessen hat, melodische Einlagen (‘The Sea Of Tragic Beasts’) hingegen, dass sie nicht stehen geblieben ist.
🛒 THE SEA OF TRAGIC BEASTS bei AmazonIn eher geradlinigen, klassischen Deathcore-Stücken wie ‘Warfare’ zeigt sich, dass Fit For An Autopsy ohne diese wertvollen Kontraste nur eine unter vielen Krawallcombos wären. Gutklassig, sicher. Aber eben ohne das Besondere, welches Höhepunkte wie das zwischen Lethargie, Aufruhr und Wucht wandelnde ‘Mirrors’ oder das streichergetränkte ‘Your Pain Is Mine’ ausmacht. Letztgenannter Song und das epische Finale ‘Napalm Dreams’ fassen zusammen, warum der Spagat gelingt: Ähnlich wie Gojira spielen Fit For An Autopsy in dunklen Todesgassen mit Hoffnung spendendem Licht, versinken aber – hüstel, Suicide Silence, hüstel – nicht darin.