Während die Thrash-Kids in den Achtzigern einfach Heavy Metal viel zu schnell spielten und die speckigen Kutten gegen partiell bunte T-Shirts eintauschten, reicherten die Deathcore-Kids vor zehn Jahren ihren nicht immer originellen Death Metal mit aus dem Hardcore entlehnten Breakdowns an.
Doch in schnelllebigeren Zeiten geht es vielen Genres und Bands wie schnüffelnden Straßenkindern in Großstadtghettos: Sie müssen viel schneller erwachsen werden. So auch die US-Amerikaner Fit For An Autopsy, die auf ihrem vierten Album THE GREAT COLLAPSE nicht nur technisch versierten Death Metal mit drei Gitarren und satten Groove wie in ‘Iron Moon’ präsentieren, sondern auch großes Augenmerk auf die Atmosphäre von sozialkritischen Songs wie ‘Terraform’ oder ‘When The Bulbs Burn Out’ legen. Dabei ist es natürlich von Vorteil, dass Gitarrist Will Putney mittlerweile ein erfahrener Produzent (unter anderem Thy Art Is Murder und Bodycount) und mit Joe Badolato ein etablierter Sänger am Start ist, der mit seiner wuchtigen Stimme an Whitechapels Phil Bozeman erinnert.
THE GREAT COLLAPSE erbittet sich ein paar Durchläufe, um sein Potenzial zu entfalten, weiß dann aber wahrlich zu gefallen. Ein Glück, dass „post“ hier nicht so obskur ausgelebt wird wie bei den Genre-Kollegen Suicide Silence.