Melodischer Black Metal mit Klassik-Einschlag, was kann da schon schiefgehen? Im Fall von Ferndal und ihrem zweiten Album SINGULARITÄTEN erstaunlich wenig, weil sie sich dankenswerterweise eben nicht als Ersatzbefriedigung für enttäuschte Dimmuborgiraner aufdrängen. ‘Weltenbrände’ zum Einstieg klingt zwar erst mal ein wenig, als würde der ‘Hummelflug’ geblastet, aber entwickelt sich dann mit einer unbehaglichen, bedrohlichen Melodielinie und beherzt angedeutetem Wikingerchor zu einer feinen atmosphärischen Schwarzmetalldarbietung.
🛒 SINGULARITÄTEN bei AmazonVor allem zwei Dinge bringen dieses Album meinem Geschmack nach auf die Erfolgsspur: Bombast und Epik sind hier zwar mitgedacht, aber immer eher unterschwellig platziert, und der Klassik-Teil artikuliert sich meist in sonor unterfütternden Cello-Passagen und nicht als „Night of the MIDI Proms“. Die neun Minuten Satyricon-Cover als ‘Klavierquintett in E-Moll (Mother North)’ hätten dementsprechend aus meiner Sicht wirklich nicht sein müssen, aber für so etwas wurden Playlisten erfunden: Die restlichen 50 Minuten sind ein ansprechender Happen zeitlosen Black Metals – nicht wahnsinnig originell, aber doch andersartig genug, um in der Flut aufzufallen.