Fallujah Dreamless

Death Metal, Nuclear Blast/Warner (12 Songs / VÖ: 29.4.)

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DREAMLESS soll laut Alex Hofmann „echte Gefühle vermitteln“. Mit diesem Wunsch spricht Fallujahs Sänger vielen Tech Death-Fans aus der Seele, die von stupiden Fingerfertigkeitswettrennen gelangweilt sind. Auf THE FLESH PREVAILS (2014) steuerten Fallujah dieser Fehlentwicklung bereits mit einer Extraportion Atmosphäre entgegen – und tun dies auf Album drei noch vehementer.

Inspiriert von Filmen, deren Geschichten, Farben, Schnitte und Dialoge Emotionen erzeugen, gleicht DREAMLESS einer Reise in die eigene Gefühlswelt. Vertrackte Gniedelsoli sowie brutale Riff-, Fell- und Grunzattacken wirbeln kräftig durch, ruhigere (Fusion-)Passagen schaffen Gegenpole und intensivieren die apokalyptische Stimmung. Der Groove übernimmt dabei eine stärkere Rolle als zuvor, wenn Fallujah beklemmende Klangwälle (‘Face Of Death’) bauen, Stop’n’Go spielen (‘Scar Queen’) oder elektronisch unterstützt in Richtung ‘Driver’-Soundtrack pluckern (‘Les Silences’).

Die weiblichen Gastgesänge sorgen für die stärksten Kontraste und Momente: Im Einklang mit sehnsuchtsvollen Leads, Klaviertupfern und Jazz-Rhythmik erzeugen sie metallische Weltmusik (‘Dreamless’) und stacheln Hofmann zu umso garstigeren Antworten an (Hit: ‘The Void Alone’). Obwohl Fallujah noch Luft nach oben lassen, kommen sie Größen wie Obscura, Mindrot, Deafheaven oder Cynic auf DREAMLESS phasenweise verdammt nah. Halleluja!


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