Für die einen ist Formel 1 wichtiger als Fußball, für die anderen sind es nur Autos, die stundenlang im Kreis fahren. Widmen wir uns Gruppe 1 und fragen uns. Was es lässigeres gibt, als selber in die Boliden zu steigen und über die schönsten Rennstrecken der Welt zu rasen?
Mit F1 2012 steht der Nachfolger des wirklich starken Vorgängers F1 2011 an der Startlinie. Viele hätten sicherlich nur marginale Veränderungen von den Entwicklern Codemasters erhofft: Mehr Atmosphäre beim Karrieremodus (Siegerehrung etc.), mehr Zuschauer auf den Rängen und natürlich die Fahrer der aktuellen Saison. Die aktuellen Fahr gibt es in F1 2012, aber…
Disc rein ins Gerät und ab auf die Strecke! Denkste. Um endlich Gas zu geben, muss jeder Spieler (egal ob Anfänger oder Profi) den „ Young Drivers Test“ absolvieren. Klingt spannend – entpuppt sich jedoch als ein einfaches Tutorial, mittels dem der Spieler die Tastenbelegung erklärt bekommt.
Endlich angekommen fällt sofort das modifizierte Menü auf. Das Menü wirkt dieses Jahr klinisch, ohne Atmosphäre und ist auch teils unsinnig. Um z.B. den „Champions Mode“ (in dem ihr in vorher erstellten Szenarien ein bestimmtes Ziel erreichen müsst) zu finden, muss man zunächst „Teststrecke“ anklicken. Macht das Sinn?
Obwohl der Champion Mode wirklich ein nettes neues Feature darstellt, muss die Frage gestellt werden, warum dafür der „Grand Prix“-Modus (dort konnte man sich eine eigene Formel 1 Saison erstellen) gestrichen wurde. Doch der Rotstift wurde auch beim Herzstück des Spiels, dem Karriere-Modus angesetzt. So gibt es das Fahrerlager-Menü nicht mehr, genau wie die Interviews. Sprich, das Wenige an Atmosphäre, was der Vorgänger besaß, wurde gestrichen.
Die größte Frechheit ist jedoch, dass man im Karriere-Modus ohne Grund die ersten beiden Trainings-Sessions gekickt hat. Jetzt steht jedem Fan nur noch eine Stunde zur Verfügung, um sein Fahrzeug für die Qualifikation und das Rennen optimale einzustellen. Das ist noch weniger nach zu vollziehen, wenn man bedenkt, dass Codemaster das Wettersystem überarbeitet hat und dieses nun realistischer ist. Doch ohne ausreichende Trainingszeit kann man die verschiedenen Setups (Trocken, Feucht, Nass) gar nicht einstellen. Kommen wir zum Positiven: So machen die Rennen natürlich riesig Spaß – hat man sich erst einmal an das neue Fahrverhalten gewöhnt. Jedoch sei ebenfalls gesagt, dass die Unterschiede der KI zwischen den einzelnen Schwierigkeitsgraden zu hoch ist. Wer bei „ Fortgeschritten“ locker den ersten Platz holt, kann bei „Profi“ das Rennfeld oftmals nur von hinten betrachten. Aber mit (viel) Übung bekommt ihr das Problem in den Griff.
Optisch sind die Strecken heller, die Umgebung detaillierter und einfach schöner. Vor allem bei Regen wirken die Spiegelungen extrem gelungen. Genau wie der neue (noch realistischere) Motorensound. Auch verursachen die KI mehr Unfälle, der Boxenfunk ist verbessert und das Überholen von Überrundeten erleichtert worden.
Fazit: Macht das Spiel Spaß? Ja! Aber an der Präsentation und die Realitätstreue wurden erheblich gespart. Dennoch spricht das aktuelle Fahrerfeld für F1 2012. Anschnallen!
Erhältlich für XBox360, PS3, PC.
Hier könnt ihr einen Trailer zu F1 2012 sehen:
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