Eye Of Nix lassen sich nur schwer in eine Schublade sortieren, würden aber gut aufs Roadburn Festival passen, was zumindest als grobe Orientierungshilfe dienen mag. Der Fünfer aus Seattle legt mit LIGEIA bereits sein drittes Album vor. Der Titel impliziert klassische Bildung, denn es ist der Name einer unheilbringenden Sirene („die Helltönende“) – auf die gleichnamige Erzählung von Edgar Allan Poe scheint der Song-Text aber nicht anzuspielen. Möglich wäre jedoch ein stimmlicher Bezug zu Frontfrau Joy von Spain, die sich mitunter in klassische Höhen aufschwingt – was leider nervt.
🛒 LIGEIA bei AmazonAngenehmer sind die psychedelischen Passagen, die an Black Math Horseman erinnern – wobei Joy nicht die sphärische Intensität von Sera Timms erreicht, dafür aber deutlich versatiler ist und sogar kratzige Furienausbrüche in ihrem weitgefächerten Gesangs-Repertoire unterbringt. Musikalisch bedient sich die Band bei allem, was die Gitarren hergeben: Sludge, Grunge, Rock, Metal (vornehmlich Doom und etwas Black) und schafft es trotz aller kompositorischer Komplexität, stimmige Songs abzuliefern. Ein ebenso düsterer, klarer und voluminöser Sound rundet das eklektische Klangbild sauber ab. Freunde der Avantgarde sollten ein Ohr riskieren.
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