Evoken HYPNAGOGIA

Funeral Doom, Profound Lore/Cargo (8 Songs / VÖ: 9.11.)

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Das (fiktive) Tagebuch eines im Ersten Weltkrieg umgekommenen Soldaten bildet die Grundlage für dieses erste Konzeptalbum der US-amerikanischen Doom-Veteranen: ein Bündel Schriften, das alle zum Selbstmord treibt, die es lesen – das ist der Deal, den der tödlich Verletzte vor seinem Exitus mit einer sadistischen Gottheit gemacht hat. Schmerz, Wut und Enttäuschung wirken ansteckend, und jedes weitere Opfer des toxischen Buchs verstärkt diesen Sog nur noch. Heraus kommt ein okkulter Haarball der Verbitterung, zusammengebacken mit Hass und Blut. Klingt vielversprechend, oder?

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Tatsächlich liefern Evoken den idealen Mix aus Schönheit und Verderben. Das Songwriting ist meisterlich, die Spannungsbögen sind elegant, nie marschiert der Leichenzug im Kreis, sprich: die Genre-typische Repetition ist auf ein Mindestmaß beschränkt. Sänger John Paradiso illustriert die Geschichte mit todesmetallischem Charme; er gurgelt, röchelt und rezitiert, und seine Aggression bleibt stets greifbar. Evoken arbeiten diesmal mit mehr Synths, was keinen Makel darstellt; im Gegenteil, ihrer Erzählung verleiht das zusätzliche Textur.

Besonders erwähnenswert sind das kolossal schwere ‘Ceremony Of Bleeding’ mit spacigem Chor und gediegenen Streichern, das dunkel an Darkthrone erinnernde ‘Valorous Consternation’ und das hörspielhafte Finale von ‘The Weald Of Perished Men’, aber: Man muss HYPNAGOGIA natürlich am Stück hören, immer und immer wieder. Und, siehe da, der Fluch wirkt…

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