Es ist das eine, den Old School-Begriff und die Zelebrierung alter Werte in Ehren zu halten. Am Ende sollte aber eben immer noch etwas Brauchbares dabei herauskommen. Bei den Leipzigern Evil Warriors sind das seit 2007 bislang zwei Demos und eine Kassette – klar. Und ein Band-Name natürlich, der selbst 1987 albern gewesen wäre. Immerhin: In Sachen Aura und Atmosphäre macht das Zweitwerk FALL FROM REALITY vieles richtig.
Es surrt, es klirrt, es rumort, es keift besessen und faulig vor sich hin: Auf jeden Fall sorgt eine ordentliche Portion Black Metal-Glaubenskraft für den nötigen Antrieb. Die vielen Dissonanzen – ob gewollt oder nicht – wirken allerdings eher störend, das Rhythmusgefühl ist maximal ausreichend, dem Zusammenspiel mangelt es immer wieder an Tightness. Sicher kann man jetzt mit Fenriz darüber streiten, ob Tightness oder Trveness wichtiger sind – fest steht aber: Es darf schon ein wenig mehr sein als hier.
Gut wird FALL FROM REALITY immer dann, wenn Evil Warriors versuchen, an Emperors IN THE NIGHTSIDE ECLIPSE ranzukommen. Schaffen sie natürlich nicht, aber die Bemühung darf durchaus gewürdigt werden. Wer seinen Black Metal also immer noch am liebsten holprig hat und auf Tape hört, wird auch hiermit sein Glück finden. Selbst wenn dieses Werk, oh Graus, auf CD erscheint.