Enslaved

Progressive Metal, Nuclear Blast/Warner (6 Songs / VÖ: 13.10.)

5/ 7
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Hufgetrappel, Pferdewiehern, Donnerhall: So wie das neue Enslaved-Album losgeht, werden alle Freunde der Viking-Seite der Band reichlich Speichelfluss entwickeln. Der softe Prog-Sound, den ‘Storm Son’ dann auf ein letztes Intro-Gekmörke folgen lässt, sorgt dann eher für watteweiches Mit- oder Einnicken. ᛖ sieht die Norweger mit neuem Goldkehlchen am Keyboard (Håkon Vinje) und einem alten Problem:

Die Zutaten ihrer spannenden Viking-Prog-Black-Mischung nähern sich dem Verfallsdatum, und es gibt keinen offensichtlichen Ausweg. Dieses neue Album versucht sich darin, ihre lyrische Melodik mit spacigem Pink Floyd-Ambiente zu stärken und dagegen knarzige Black Metal-Nadelstiche zu setzen. Bewertet man nur das angesprochene ‘Storm Son’, so endet das Ganze im Fiasko: Der Elfminüter ist ein laues Lüftchen mit einem erbärmlichen Refrain, gegen den Grutle nur selten beherzt anbrüllt. Am meisten bleibt hängen, wie dünn die typischen Enslaved-Rhythmusgitarren zum Trommelgehüpfe vor sich hin nicken, und dass das Teil viel zu lang ist.

Zum Glück kriegen die Bergener danach doch noch die Kurve: ‘The River’s Mouth’ bringt Männerchor, catchy Refrain und ordentlich Druck auf den Gitarrensaiten; über die spacig drübernebelnden Keyboardsounds kann man streiten. Das Highlight ‘Sacred Horse’ hat ein atmosphärisches Folk-Intro, welches aber nicht in Gesäusel, sondern die alte Enslaved-Riff-Schule so circa ISA mündet, und eine schön psychedelische Koda.

Je kürzer und flotter die Songs werden (relativ gesprochen, sieben bis acht Minuten sind die Norm), desto besser funktioniert das, was Grutle als „Re-Boot“ bezeichnet hat und sich als Kaleidoskop der breiten, bekannten Einflüsse der Band erklären lässt – je rascher sich die Facetten drehen, desto besser ist ᛖ. Die Gänsehaut lässt bei mir aber seit AXIOMA ETHICA ODINI weiterhin auf sich warten.

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