Es ist ja oft von zeitlosen Alben oder Songs die Rede. Ein Musikstil, auf den dieses Prädikat überhaupt nicht passt, ist New Metal – und alles, was man irgendwie dazurechnen kann. Bei Zoltán „Zoli“ Farkas hat man, wenn man ehrlich ist, bei jedem neuen Album seiner Formation Ektomorf wieder dasselbe Gefühl: nämlich, dass die Ungarn im Jahr 2002 hängengeblieben sind und für sie nichts über die ersten drei Soulfly-Platten geht. Allein das reicht schon als Warnung vor FURY. Aber gehen wir ruhig ans Eingemachte:
‘Faith And Strength’ wurde mit der Max-Cavalera-Gedenkschablone „komponiert“, ‘Blood For Blood’ klingt wie eine SUPERCHARGER-Huldigung (wer will so etwas schon hören?), als Auflockerung wird zwischendurch auch mal die Thrash-Maschine angeworfen (höret unter anderem ‘The Prophet Of Doom’ und ‘Skin Them Alive’). Letztlich macht es keinen Unterschied, ob Farkas dem Groove Metal brasilianisch-ungarisch-zigeunerischer Prägung huldigt oder Härtegrad und Geschwindigkeit nach oben schraubt – das Ergebnis kommt leider immer brutal stumpf daher. Dann sogar lieber Fury In The Slaughterhouse – die Hannoveraner sind zwar auch nicht unbedingt mein Ding (und null Metal), aber wenn schon „guilty pleasure“, dann wenigstens mit Gefühl, Nostalgie und Melodien.