Wenn man EISZEIT im CD-Player rotieren lässt, fällt einem sofort auf, dass sich bei den sechs Musikern nicht viel verändert hat. Auch bei ihrem nunmehr vierten Album setzen Eisbrecher auf stampfende brachiale Härte mit elektronischen Samples und dämonischen Untertönen.
Zugegeben, der Überraschungsmoment bleibt aus, aber warum ein Rezept ändern, das funktioniert? Auch ihr Händchen für eingängige Gesangslinien beweist die Band bei den zehn neuen Songs. Schon der Opener ‘Böses Mädchen’ lädt nach der ersten Refrainzeile zum Mitsingen ein und die erste Single ‘Eiszeit’ ist nach der ersten Sekunde ein Ohrwurm. Lyrisch muss man das Album eher zweigespalten betrachten. Während beim Titeltrack durchaus textliche Tiefe auszumachen ist, fehlt diese bei vielen Songs extrem.
„Legt die Bombe Baby tick tack… zieh den Abzug Baby klick klack“ (‘Bombe’) oder abgedroschene Kinderreime wie „Messer, Gabel, Schere, Licht sind für kleine Kinder nichts“ (‘Amok’) gehören leider ebenso dazu wie kleine philosophische Exkurse. Aber im Grunde macht auch das nichts, da es einfach Spaß macht, das Album zu hören. Es muss schließlich nicht immer Shakespeare oder Goethe sein.
Simone Bösch
Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der Mai-Ausgabe des METAL HAMMER.
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