Nach fünf Alben muss man die beiden herausstechenden Qualitätsmerkmale dieser Band eigentlich nicht mehr erwähnen, der Vollständigkeit halber tun wir es aber trotzdem: Besser austariert als die federführenden Schweden Sänger Erik Mårtensson (W.E.T.) und Gitarrist/Songwriting-Kompagnon Magnus Henriksson kombiniert kaum ein anderes Team melodische Hymnenhaftigkeit und handfeste Härte. Während viele Bands im Melodic Rock zwar kompositorisch überzeugen, aber im Zuckergussfluss manchmal etwas sträflich das zweite Wort ihrer Genre-Bezeichnung vernachlässigen, bleiben Eclipse auch auf ihrem sechsten Album dem Erfolgsrezept der perfekten Balance treu und liefern verlässlich Ohrwürmer mit dem nötigen Biss.
Und das am laufenden Band: Füller sucht man vergebens, und selbst ein mit dezentem Disco-Stampf liebäugelnder und anfänglich irritierender Song wie ‘Killing Me’ ist in sich so perfekt gestrickt, dass man Eclipse dieses – vermutlich an das moderne Rock-Radio gerichtete – Zugeständnis gleich wieder verzeiht oder gar verständnisvoll abnickt. Wer Endachtziger-Europe, Treat und Pretty Maids als ständige Favoriten in seiner Playlist führt, kam und kommt an Eclipse sowie deren ungebrochener melodischer Monumentalität nicht vorbei.