
Ätherischer Frauengesang steigt wallend aus dem imaginierten Nebel hervor, perforierende Riff-Sägen und Trommelfeuer gesellen sich dazu – die nächste Retroscheibe mit vermutlich okkulter, mindestens aber mystischer Motivation ist hiermit angeschnitten.
Dass hinter Earth Electrics Debüt federführend Black Metal-Gitarrist Rune „Blasphemer“ Eriksen (Mayhem, Ava Inferi, Aura Noir) steht, der darauf sein verqueres Verständnis von Siebziger-Rock kanalisiert, dient nicht nur der Aufklärung sondern auch der Erklärung, was an diesem Projekt nicht stimmt. Der erschreckend dünn gesäuselte Litaneiengesang von Carmen Simões, der aus der Dame gewiss keine Aunt Acid macht, und das nicht minder enervierend öde Song-Material lassen einen recht schnell den Ausstieg aus dieser muffigen Geisterbahn ersehnen.
Nur wer sich mangels bisheriger musikalischer Vertreter solch eines, äh, teuflischen Sounds am heimischen Alchemistenrechner bereits Pummeluffs Greatest Hit mit Versatzstückspuren von Spätsechziger-Sabbath und düsteren Pink Floyd-Samples zusammengemischt hat, dürfte an dieser Stelle aufhorchen. Alle anderen können nur hoffen, dass das titelstiftende „Vol. 1“ nicht zwangsläufig die lunare Fortsetzung dieser infernalischen Geduldsprobe in bedeutungsschwangerer Belanglosigkeit impliziert.