Ein „Sadboy“-Album über die nicht findbare Liebe – so beschrieb Sänger Josh Collard die neueste Earth Caller-Platte passend unter einem Facebook-Kommentar. Auf ihrem Zweitwerk CRYSTAL DEATH lassen Earth Caller sowohl textlich als auch musikalisch jede Menge Risse im Herzen durchblicken, die mit üblichem Wutpotenzial gefüllt werden: Zu den bekannt hartgesottenen Madball-Passagen gesellen sich ergreifende Melodien, die zunächst hintergründig scheinen, im Verlauf des Albums aber immer weiter hervortreten.
In ‘Dying Beside You’ findet ein für die australische Band untypisch ruhiger Klargesang Einzug, und ‘A Ghost’ verzichtet nahezu komplett auf den Stakkato-„Haudrauf“-Beat. Nachdem die erste Hälfte des Albums noch tatsächliche Empathiegefühlsregungen hervorruft, flacht die Band im weiteren Verlauf durch die oft ähnlich bedrückenden Klangfärbungen emotional ab.
Ein wenig heraus stechen durch die weiblichen Gastsängerinnen nur noch ‘Fall’ und ‘Hold On’. Im Gegensatz zum Vorgänger DEGENERATE ist CRYSTAL DEATH eine ganze Spur interessanter und dem Anschein nach auch persönlicher – ein durchaus gelungenes Album, was nicht nur für Herzschmerzbetroffene und Dauertrauerklöße gemacht ist.