Schon auf THE BEES MADE HONEY IN THE LION’S SKULL hat es sich angedeutet, doch nun gehen Earth noch einen Schritt weiter: Die Düster-Minimalisten haben die Klang-Erkundung des Höllenschlunds abgeschlossen und streben nun in die entgegengesetzte Richtung. Sie entdeckten das Ätherische für sich und flechten es mit viel Gefühl und Liebe zum Detail in ihre Drone-Strukturen ein. ANGELS OF DARKNESS, DEMONS OF LIGHT 1 klingt, bildlich gesprochen, als würde man am Rand eines aktiven Vulkankraters stehen und hinab blicken. Es brodelt, glimmt, glüht und zischt: erschreckend, urwüchsig, unaufhaltsam. Dennoch wirkt es aber doch derart erhebend, ja, göttlich, dass man sich nicht abwenden mag.
Das Brachiale, Tödliche, das Dylan Carlsons Gruppe auch heute noch im Kern innewohnt, wird auf dem neuen Album weitgehend überdeckt von einem warmen Grundton (mit etlichen Inspirationen aus dem psychedelischen Rock), der dafür sorgt, dass man sich bedenkenslos in Songs wie ‘Father Midnightʼ oder das abschließende Titelstück (inklusive fulminantem dunklem Cello-Einsatz!) fallen lassen kann. Ein Album, das wie gemacht ist für den Winter: Derart inspirierend und fesselnd, das man gar nicht mehr auf die Idee kommt, noch irgendetwas anderes tun zu wollen, als andächtig lauschend auf der Couch zu sitzen.
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