
Es mag nicht ganz fair erscheinen, bei einer vor 13 Jahren gegründeten Band den Amaranthe-Vergleich aufzumachen, nur weil ihr Sänger dort seit 2017 ebenfalls an Bord ist. Aber auffällig ist es eben doch, wie der schon immer von einprägsamen Melodien und Keyboardsounds bestimmte Power Metal bereits auf dem vorherigen Album FIRESIGN (2018) in die tanzbare Richtung schielte, und diese jetzt auf THE DARK DELIGHT vollumfänglich umarmt. Und warum auch nicht? Irgendwie ist dies doch die zeitgemäße Variante des schmandigen Hard Rock aus den Anfangstagen der Band – und Sänger Nils Molin ein großer Glücksgriff für Amaranthe, der nun bei seiner Stamm-Band mit ähnlichem Sound glänzt. Trotz elektronischer Elemente gerät Metal nicht in Vergessenheit, die Gitarristen dürfen also weiterhin mit drückenden Riffs und flirrenden Soli glänzen.
🛒 THE DARK DELIGHT bei Amazon‘Presence Of Mind’ und ‘Paradise Of The Architect’ (das tatsächlich klingt, als wäre es aus einer Amaranthe-Songwritingsession übriggeblieben) sind unentrinnbare Ohrwürmer mit aufmunternden Melodien, treibenden Rhythmen und dichter Produktion. Obwohl die Schweden durchaus für Varianz sorgen (Folk-Einflüsse in ‘The Man And The Elements’, Dancefloor in ‘Heartless Madness’, Melodic Death Metal in ‘Apex’, Country in ‘The Road To Redemption’), stellt sich über die Albumlaufzeit eine gewisse Übersättigung ein. Das werden eingefleischte Fans tanzbaren Überwältigungs-Power Metals anders sehen und das siebte Dynazty-Album uneingeschränkt feiern.