„Wir machen jetzt auch Black Metal, aber in gut“ – dieser im traditionell sehr christlichen Norwegen zu erwartende Ansatz im Angesicht des circa zweiterfolgreichsten Musikexports des Landes hat eher selten zu musikalischen Glanztaten geführt. Zu den wenigen Qualitätsnamen mit dem Siegel des Herrn gehören Drottnar, die sich schlauerweise eher am Industrial-nahen Rand der Szene bewegen, wo die Konkurrenz der Forkenschwinger überschaubarer ist (The Kovenant, jemand?).
🛒 MONOLITH bei AmazonDas Ganze gibt ihrem Sound einen etwas angestaubten Nuller Jahre-Charme, aber das ist nichts, was mit anständigem Songwriting nicht wettzumachen wäre. Die Produktion von MONOLITH ist leider gewöhnungsbedürftig, alles wirkt auch bei massiver Lautstärke etwas verwaschen, wie in Watte verpackt, was den lebendigen Grooves und fein anrollenden, wogenden Riffs die Inbrunst nimmt. Aber man spürt, wie Drottnar hier versuchen, jeden Song zu einem Treffer zu machen – kein Wunder, ist MONOLITH doch eine um drei neue Songs ergänzte Compilation von drei gleichnamigen, durchnummerierten EPs, die in den letzten zwei Jahren einzeln veröffentlicht wurden. Vom sakralen, sperrigen ‘Aphelion’ über die immer wieder spürbaren Satyricon-Einflüsse (etwa ‘Subterranean Sun’) bis zum Kopf-an-die-Wand-Gehämmer von ‘Antivolition’ gibt es hier viel zu mögen.