Bereits mit dem 2022 veröffentlichten THIS MACHINE STILL KILLS FASCISTS wusste die Celtic Punk-Band aus Massachusetts aus der Not eine Tugend zu machen: In Abwesenheit des sich um seine kranke Mutter kümmernden Sängers Al Barr initiierten Zweitsänger Ken Casey und der Rest der Gruppe in Tulsa, Oklahoma, eine ausgiebige Akustik-Session, deren Materialgrundlage unveröffentlichte Texte der linksliberalen US-Folk-Ikone Woody Guthrie waren. Mit dem nach Guthries Geburtsstadt benannten OKEMAH RISING geht die historische Reise in die Gegenwart in ihre zweite Runde. Denn auch wenn der einstige Dust-Bowl-Ära-Chronist und Folk-Bewegungspatron vornehmlich in den 1940er-Jahren aktiv war, haben seine gesellschaftlich scharfen wie zuweilen spitzen Beobachtungen kaum an Aktualität eingebüßt. Im Gegenteil.
🛒 OKEMAH RISING bei AmazonErneut von handverlesenen Gästen wie den wieder ausgegrabenen Violent Femmes (!), dem Bostoner Folk-Rocker Jesse Ahern sowie der Outlaw-Country-Sängerin Jaime Wyatt unterstützt, steht der willkommene Nachschlag seinem Vorläufer in nichts nach und weiß mit einer musikalischen Mischung zu gefallen, die neben irischer Folk Rock-Verbundenheit, Americana und Mörderballadentum in der rustikalen Neueinspielung des 2005er-Dropkick Murphys-Erkennungs-Hits ‘I’m Shipping Up To Boston – Tulsa Version’ kulminiert – ein Song, dessen Text ursprünglich ebenfalls aus Guthries Feder stammt. Wie beim Vorgänger empfiehlt sich die erweiterte Vinylversion des Albums, die diesmal mit dem exklusiven Bonustrack ‘Talking Hard Work’ ausgestattet ist. Fehlt nur noch die angekündigte filmische Dokumentation, welche die komplette Entstehungsgeschichte dieses außergewöhnlichen Tributs begleitet.
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